Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
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Greece-Brei
Gelöschter Benutzer
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Greece-Brei am 05.04.2011 20:49Leck mich anne Füsse... Die Winterreise war ja nur ein Kurzurlaub. Ich glaub nach den Sommerferien meld ich mich hier lieber ab......
Ratschkatl
Gelöschter Benutzer
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Ratschkatl am 06.04.2011 15:02Hi Werner...
das mit den Schuhen ist doch sonnenklar! Die braucht Deine Liebste, um zu der Musik, die Du gekauft hast, gut mittanzen zu können... so viele CDs wie Du gekauft hast.. da halten Schuhe nicht lange...
@Claire: das wird wohl dann ein fließender Übergang vom Winterurlaub in den Frühlingsurlaub....
mir kommt es sowieso so vor, als ob der Winter erst gestern noch war... die paar wärmenden Grade jetzt... lange wird das wohl in D eh nicht anhalten.
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Werner01 am 06.04.2011 21:08Dienstag 28.12.2010
Am unteren Teil des Aristotelous treff ich dann wieder meine liebste. Zum Glück hat sie nichts gekauft, und statt im Cafe zu sitzen fotografiert sie ein bei der letzten Sturmflut an Land gespültes Schiff. Das ist auch billiger als ein Kaffee für gut und gerne 6,50 Euro. Obwohl, mich jetzt in eins der ultrabequemen schweren Gartenmöbel fallen lassen mit dem Gesicht in der Sonne und der Oberwärme der Heizstrahler die unter den Markisen hängen hätte ja schon was.
Kenner der Szene wissen natürlich was es mit dem Schiff auf sich hat. In Griechenland werden zu Weihnachten oft Schiffe festlich geschmückt, so wie bei uns Tannenbäume. Aber die halten hier auch zunehmend Einzug.
Wie man auf den Bildern sicherlich sieht haben wir hier mal wieder strahlend blauen Himmel, und die Kraft der Sonne ist oftmals so stark, dass ich mir die Jacke ausziehe da wo wir windgeschützt stehen, sitzen oder gehen. Aber wirklich mild, warm wie im Epirus ist es hier nicht. Das Thermometer zeigte grade mal +5 Grad. Zu kalt ist der Nord Ost Wind der hier weht. So beschliessen wir dann uns heute in kein Cafe mehr zu setzen, sondern gönnen uns einen Caffe Latte To Go
von Starbucks und spazieren am Meer entlang Richtung Weisser Turm, um von dort den Bus aus der Stadt hinaus zu nehmen. Ich verbitte mir jetzt Kommentare zum ausgewählten Motiv von folgendem Foto, kommt sicherlich einigen bekannt vor, ich weiss, und ich habe hunderte mit ähnlicher Ansicht, das weiss ich auch, aber ich finde es einfach schön.
Noch ein letzter Blick zurück, zumindest für heute, dann ab in den nächsten Bus, denn wir wollen die nächsten Tage auch noch auf die Halkidiki zu Freunden.
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Werner01 am 06.04.2011 23:01Mittwoch 29.12.2010
Am frühen Morgen brechen wir auf. Hätten wir doch gewartet bis die Sonne hoch genug gestanden hätte, jetzt muss ich selbst hier in Ellada Eis von der Scheibe kratzen. Wieder mal hat mich hier etwas eingeholt vor dem ich doch eigentlich floh. Wie der Puter zu Weihnachten. Egal eigentlich, denn schon gleich beim Verlassen des schattigen Parkplatzes geniesse ich schon die Sonne, die mit enormer Kraft vom wieder mal stahlblauen Himmel scheint. Stadtauswärts gehts,auf die Schnellstrasse Richtung Moudania. Hier unten am Flughafen sehe ich tatsächlich noch Oleanderbüsche die Blüten tragen. Im Sommer bieten diese Büsche oft eine wahre Farbenpracht. Etwas weiter auf der Schnellstrasse kommen wir dann beim Tsantali vorbei, aus den Augenwinkeln heraus meine ich zu erkennen, dass die Blätter der Rebstöcke noch im satten grün erscheinen. Auch die Felder zur rechten sehen, wenn nicht gerade frisch gepflügt recht grün aus, und die Bäume tragen auch noch volles Laub. Wir fahren erst mal zu unseren Freunden, und dann zusammen nach Moudania auf den Markt. Kaufen müssen wir zwar nichts, ausser ne Flasche Tzipouro, aber die kann ich auch an jeder X-beliebiger Tankstelle kaufen, sie ist nur für den Herrn Brei. Muss also keine hochwertige Qualität sein. Merkt der eh nicht wo der Fusel herkommt. Ausserdem finde ich einen Besuch des jeden Mittwoch stattfindenden Marktes in Moudania immer wieder spannend. Hier gibts so herrlich viel zu sehen. Viele Menschen auch, bislang traf ich dort bei jedem Rundgang irgendeinen Bekannten. Hier in Moudania ist es auch wieder wärmer, 14 Grad las ich eben auf dem Aussenthermometer des Busbahnhof. Wir schlendern also über den Markt der so ziemlich alles bietet was man so braucht oder auch nicht braucht. So wie die Shorts und T-Shirts die meine liebste bei jedem Besuch stundenlang für unsere Söhne sucht, auch findet, aber dennoch nie kauft. Das Warenangebot an Gemüse, Obst, Gewürzen ist ähnlich umfangreich wie im Frühjahr, Sommer oder Herbst, obwohl nun im Winter Zitrusfrüchte, Quitten und Pflaumen dominieren. Oder sinds lila Äpfel ? Das einzige was fehlt ist die Kantina die hier sonst immer steht, so bekomme ich hier, jetzt und heute kein XotDog...Schade eigentlich. Die hier verwendeten Würstchen haben echt einen ureigenen Geschmack. Also kaufen wir letztendlich nur den Tzipouro, Bio Qualität, doppelt gebrannt, High Quality versteht sich und machen einen Spaziergang durch den Hafen. Herrlich. Es ist angenehm warm, das Meer liegt hier spiegelglatt ohne nennenswerte Wellenbewegung vor uns, die Sonne scheint warm auf den Rücken, noch, denn rundum, vor allem Richtung Kassandra zieht es sich mehr und mehr zu. Dennoch, hier könnte ich es aushalten, sogar den ganzen langen Winter. Beim weitergehen an der Promenade lachen mich alle Restaurants merkwürdig an, komm rein und iss was scheinen sie zu rufen. Aber nix da, ich möchte heute nur ein Gyros Pita, und da wird sich wohl irgendwo ne Bude finden.
An zwei gingen wir bereits vorbei. Ich widerstand erfolgreich. Vorher will ich aber noch den Hügel hoch, endlich mal Bilder machen von der Kuppelbasilika. Ob der Turmbau daneben irgendetwas mit der Herkunft der Stadtgründer, die aus Kleinasien stammen und hier vielleicht ein Minarett entsteht, konnte ich bis heute nicht in Erfahrung bringen. Wie auch immer. Dieser Betonturm sieht nicht wirklich schön aus neben der ansonsten wunderschönen Kirche.
Wir gehen weiter, der nächste Gyrosshop kann nicht mehr weit sein wie meine Nase mir untrüglich verrät. Et Voila, zwei Strassen weiter liegt er vor mir. Hier ist das Gyros so wie ich es mag. Fett trieft beim Schneiden aus dem Fleisch, welches auch Zeit hatte aussen gut braun zu werden, die Pittes werden ebenfalls auf einer gut mit Öl getränkten Platte erwärmt, feine Chalottenringe, Tzaziki mit Gurke, Chipiti, Tomaten in feinen Scheiben, und das beste, hier überwiegt noch echt der Fleischanteil, und die paar Pommes die dazu mehr als Garnitur statt Sättigungsbeilage mit eingerollt werden überzeugen mich ob ihrer Form, die die handgeschnittene Variante aus den überall liegenden frischen Kartoffeln erkennen lässt ebenso wie der Umstand, dass es hier dem Gast selbst überlassen bleibt ob, er sich ein solches Essen anschliessend mit Senf und Ketchup ruiniert. Dass der Preis hier mal wieder um gut ein Euro zugelegt hat, naja, vielleicht liegts an der Krise. Nachdem ich dann auch sämtliche Spuren meines Mahls, sowohl im Gesicht wie auf der Kleidung entfernt habe, gehen wir weiter.
Erinnert ihr euch an gestern, an das traditionelle Schiff und meine Aussage, dass auch hier mehr und mehr Tannenbäume Einzug einhalten ? Auch anderer uns bekannter Weihnachtsschmuck find ich hier in einem Laden.
Und das hier fand ich noch, wollte ich eigentlich heimlich für meine "Geliebte" als Mitbringsel kaufen, aber einerseits war der Laden leider schon zu und andererseits, meine liebste fand die Idee gar nicht gut. Naja, der Wille zählt.
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Werner01 am 06.04.2011 23:58Mittwoch 29.12.2010
Bevor wir zurück zu unseren Freunden fahren bei denen wir auch die nächsten Nächte verbringen, müssen wir aber noch unbedingt beim Lidl anhalten. Wirklich brauchen tun wir jetzt wirklich nichts mehr. Wirklich gekauft haben wir aus heutiger Erinnerung glaube ich auch nichts. Aber irgendwie ziehts den Menschen halt immer zu vertrauten Dingen. Und wenns nur zum vergleichen der Preise ist. Ok . Vielleicht nicht ganz fair von mir so zu argumentieren. Irgendwas kauften die anderen dann doch, sonst wär es nicht zu dem Gespräch mit der Kassiererin gekommen die akzentfreies Deutsch sprach. Ob das bei Lidl Hellas Einstellungsvorraussetzung wäre frag ich sie. Nein, sagt sie, aber es helfe ihr enorm hier im Laden, vor allem im Sommer wenn hier sehr viele Menschen einkaufen die nicht ein einziges Wort griechisch sprechen oder verstehen, und einfach vorraussetzen das man sie hier auf Deutsch versteht. Na dann.
Den Abend verbringen wir "zu Hause", man hat sich ja so viel zu erzählen, hat sich ja so lange nicht gesehen, und da liegt ein ausgiebiger Plausch auf der Couch vorm Kamin schon nahe. Und irgendwie ist mir heute Abend auch nach gar nichts mehr, ausser zu testen ob der Mega Flat Screen Monitor, der im Gästezimmer direkt über dem Bett hängt, auch wirklich funktioniert. Er funktionierte. Er konnte sogar auch Deutsch. Über vierzig mal sogar. Und Premiere verstand er ebenso wie das griechische Pay TV.
Donnerstag 30.12.2010
Den heutigen Tag nehmen wir uns endlich mal Zeit für Dinge, die wir echt noch nie gesehn zu haben. So besuchen wir die Dörfer Nea Tenedos, Dionisiou gibts auch ohne Beach, und endlich mal sehe ich auch Agios Mamas nicht nur im vorbeifahren. Leider ist es bedeckt, hin und wieder fisselt es auch, aber das traurigste ist, dass wir die Kamera zu Hause liessen.Schade eigentlich. Manche Ecke und Häuser währen echt ein Bild wert gewesen. Ein Besuch in Potidea ist natürlich auch dabei, und oben im Dorf ist es genau so voll oder leer wie im Frühjahr oder Herbst, und genauso schön.
Nur unten am Beach, naja, es geht zugegebenerweise echt noch einsamer und Menschenleerer als Anfang Mai oder Mitte Oktober. Das ist schon ein seltsames Gefühl hier zu stehen und die Einsamkeit und Leere zu fühlen, die die Strandwohnungen,Hotels und Appartements mit den verriegelten Türen und Fensterläden jetzt ausstrahlen. Selbst parkende Autos stehen hier weit und breit keine. Abends essen wir "zu Hause", dank W-Lan Zugang kann ich mit meinen Kumpels in D bei Visions of Greece chatten.Und danach hat der Flat Screen Monitor mir es wieder angetan.
Schliesslich fahren wir morgen wieder zurück in den Epirus. 18 Grad und Sonnenschein sollen da heute gewesen sein schrieb Frau Feldwebel, und wir sollen bloss die Kälte und den Regen hier im Norden lassen. Naja, schaun mer mal.
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Werner01 am 14.04.2011 18:55Freitag 31.12. 2011
Gegen Mittag fahren wir los, zurück in den Epirus. Die Fahrt verläuft absolut reibungslos, und endlich bekomme ich nun eine Premierenvorstellung geboten. Schnee in Ellada. Ok, nicht diese Mengen wie wir sie in Deutschland hatten, aber immerhin, hier oben auf der Egnatia zwischen Grevena und Metsovon sieht man weisse Häufchen am Fahrbahnrand.
Dabei fällt mir aber ein, Schnee sah ich doch schon mal öfter in Ellada, zwar nie aus nächster Nähe, aber bei meinen Reisen im März waren die Gipfel des Olympmassiv oft weiss, ebenso wie auf dem Pangeo.
Beim hinunterfahren nach Ioannina dann wieder sintflutartiger Regen, und beim passieren des schon beschriebenen künstlichen Dammes in Ioannina stell ich fest, dass die Landflächen rechts und links der Autobahn dort jetzt 5 Tage später noch mehr einem See ähneln , und auf dem Damm finden Arbeiten statt, Bauarbeiter in orangefarbenen Warnwesten schleppen Säcke um den "Deich" zu befestigen. Trotz Sylvester, trotz sintflutartiger Regenfälle. Fleissig fleissig. Respekt. In Deutschland gibt es sicher ein Gesetz welches verbietet bei Regen auf Autobahnen zu arbeiten, anders kann ich mir die oft jahrelang unveränderten Situationen mancher Autobahnabschnitte nicht vorstellen.
Hinter Dodoni wirds dann heller, und kurz vor Igoumenitsa sehen wir dann wieder Sonne. Auch ist es tatsächlich merklich milder geworden. 17 Grad zeigt mein Thermometer. Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir dann wieder bei Feldwebels, gerade noch rechtzeitig um noch vor Ladenschluss dem Supermarkt zwecks Getränkebeschaffung einen Besuch abzustatten. Morgen zu Neujahr wird hier fast alles geschlossen haben, ebenso wie Sonntag. Schönes Gefühl endlich wieder ohne Jacke spazieren zu können. Noch schöneres Gefühl war denn jedoch, das die Betreiberin des Supermarktes uns eine Flasche Wein schenkte, die mit einem Preis von 5,98Euro ausgezeichnet ist, obwohl sie uns erst drei mal in ihrem Laden begrüsst hat und wir echt immer nur das nötigste dort kauften. Zu Hause angekommen, also bei Feldwebels zu Haus, habe ich mal wieder etwas Zeit einfach so ohne zu frieren in den Nachthimmel zu gucken, und bemerke wie still es hier doch ist. Aber ich war ja vorgewarnt, und ich beschrieb ja bereits das die Feierlichkeiten hier etwas anders laufen. Ergo ist es hier heute zu Sylvester sehr viel ruhiger als Heilig Abend, alles sitzt zu Haus im Kreise der Familie, und harrt der Dinge die denn kommen, seis der Gewinn beim Zocken oder der Besuch des Agios Vassilios, und ich stehe hier und darf diese Stille und den milden Abend geniessen. Es ist die absolut ruhigste Sylvesternacht die ich je erlebte, und auch die absolut ruhigste Nacht die ich jemals in Ellada erlebte, noch nicht mal ein Moped hört man knattern, auch nicht in weiter Ferne, und auch die zahlreichen Schafe und Ziegen die letztens noch auf irgendeiner Wiese hinter dem Haus nachts "lärmten", scheinen sich samt Glöckchen schlafen gelegt zu haben.
Wir verbringen den Abend mit Feldwebels vorm Kamin, mit klasse Mezedes, Wein und genialer Musik von Karras.
Aber auch hier geht man um Mitternacht hinaus, das neue Jahr zu begrüssen, hin und wieder vernimmt auch in der Ferne den Knall eines einzelnen Böllers, aber hier begrüssen wir heute wunschgemäss das neue Jahr mit einem traditionellen Brauch. Für jeden Kern des mit Kraft auf die Erde geworfenen Granatapfels einen Wunsch fürs neue Jahr.
So ein Granatapfel hat viele Kerne, so viele Wünsche habe ich gar nicht. Ich habe nur einen grossen Wunsch. Aber jetzt hier fällt mir ein, ebenso wie meiner liebsten, die mir zunickt weil sie weiss das ich weiss das sie eh das selbe denkt wie ich, dass es Menschen gibt die viele gute Wünsche brauchen, und so wünschen wir uns noch viele viele Jahre voller Glück für die Dame, die uns den Apfel gab.
Xronia polla
Natürlich essen wir auch noch etwas "traditionelles", der Hausherr persönlich schnitt ihn an, und dazu extra eine Brille aufzusetzen brachte ihm aber auch keinen Vorteil, die Münze ging ans Haus
Kali Xronia
Den Rest der Nacht verbringen wir noch bei "wünsch dir was", dem Wunschkonzert mit Dj Feldwebel und
internationalen "Alkoholika" aus vier verschiedenen Ländern. Es war früh an diesem Morgen, und wieder lauter, die Vöglein sangen, der Hahn krähte und die Schafe und Ziegen liessen auch wieder ihr Glockenspiel erklingen registrierte ich noch beim zu Bett gehen.
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Werner01 am 14.04.2011 20:03Samstag 01.01.2011
"Früh morgens wach ich auf sechzehn uhr zehn, die ganze Welt scheint sich um mich zu drehn"
Warum fällt mir ausgerechnet diese Zeile eines Songtextes ein, hab ich mich schon früher öfter mal gefragt, aber ist echt lange her dass es so war. Heute ist es wieder so. Nie wieder Anis. Nie wieder Läuseblut. Nie wieder flüssige Kartoffel. Und beim nächsten mal ess ich lieber den dicken fetten Wurm der in dieser Flüssigkeit schwamm als die Flüssigkeit an sich zu trinken. Dazu dieser Krach. Zwar hämmert heute niemand an die Wand, auch brüllt niemand, aber irgendwer nebenan
hantiert mit Kochtöpfen oder ähnlichem, es hört sich an als würde dort jemand von Herrn Breis Lieblingskapelle, den "Vogelheimer Möwen" , für den nächsten Festumzug üben und diese Blechteller aneinanderschlagen. Ich brauche dringend ein Aspirin und ein Wasser. Aber niemand hört mein rufen, mein schreien, niemand geht ans Handy, niemand bringt mir gewünschtes, alle lassen mich allein mit meinem Leid. Also muss ich wohl oder übel aufstehen und mich selber kümmeren. Wie immer. Etwas jedoch entschädigt mich jedoch für meine Qualen. Beim betreten der Terasse stelle ich mehrere Dinge fest. Erstens dass ich vergass meine Hose anzuziehen, aber das merke ich auch nur deshalb weil es traumhaft warm ist und ich nicht friere ohne Hose, die Sonne scheint hellgelb bis weiss, fast wie im Sommer.
Und noch etwas registrier ich. Es riecht. Es riecht gut. Es riecht verdammt gut. Hätte mir vor einer halben Stunde jemand etwas übers Essen erzählt, ich weiss nicht was geschehen wäre. Aber jetzt, wer auch immer da etwas brutzelt,
DAS WILL ICH AUCH!
Also rein in die Klamotten und mal suchen woher der Geruch stammt. Frau Feldwebel treffe ich unterwegs beim Rundgang über ihre Farm, sie pflückt und zupft wieder Gemüse und Kräuter. Ach Leute, wie schön ist doch das Leben, wenn man sich auf das wichtige besinnt. Und Essen ist nun mal wichtig. Sagt auch Herr Feldwebel als er meine leuchtenden Augen ob des Anblickes sieht, dass er mit den Töpfen und Backblechen jongliert. Er hat eine Ziege im Ofen gebacken. Und Kartoffeln. Und Kitharakia. Und Salat gemacht. Und den Tisch gedeckt. Und überhaupt. Nie wieder Anis?
Dachte ich das eben noch? Das Leben ist schön.
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Werner01 am 15.04.2011 02:19Samstag 01.01.2011
Das Festmahl war perfekt. In jeder Hinsicht. Konsistenz, Gehalt 1 plus. Geschmack 1 plus. Wohlfühlfaktor während des Essens 1 plus mit Stern. Mal ehrlich jetzt, kennt ihr das? Dass man beim Essen durch Essen glücklich und glücklicher wird?
Genauso fühle ich mich jetzt hier. Und da ich ein Mensch bin der das "Jetzt und Hier" geniesst, gehen wir noch mal hinauf auf die Platia. Die Platia, die auch viel mehr durch die Menschen, Geschäfte, aktive Dienstleistungen überzeugt , denn durch Postkartenidyllle in blau und weiss. Obwohl, ein guter Photograph könnt hier bestimmt manch tolles Bild machen.
Echt schöne Ecken gibt es hier. Inklusive alter Häuser, Türen, Fenster, Kamine. Nur dass die Kamine hier echt rauchen, weil im inneren der Häuser hinter diesen schiefen Türen und Fenstern Menschen sitzen,die Wärme brauchen. Auf den Öfen die den Rauch erzeugen wird zudem gekocht, und im inneren der Öfen wird auch gebacken.
Wir gehen noch mal in ein Cafe, das mehr davon lebt den "Gast" in den Vordergrund zu stellen
und für sein Wohlbefinden zu sorgen als andere Cafes, die einfach nur viel Umsatz haben wollen.Hier war ich König, wenn auch nur für die paar Tage, die ich da war. Aber ER Machte es perfekt.
Dieser freundliche junge Herr sorgt für euer Wohl, Spyro
Und das ist das Cafe in dem er arbeitet, sein eigenes familiäres, indem er alles tut, damit ihr euch auch wohl fühlt.
Probiert es selbst aus, es lohnt sich echt.
,
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Werner01 am 16.04.2011 21:21Samstag 01.01.2011
Heute sind wir zum wiederholten male in diesem Cafe. Es gibt viele hier in diesem Ort. Ich möchte auch nicht, dass man meinen Bericht jetzt so liest, als seien die anderen Cafes weniger gut. Ich weiss es jedoch nicht, da ich mich wie bereits erwähnt beim ersten Betreten dieses Cafes einfach nur "Sauwohl" dort gefühlt habe. Warum also anderes probieren ?
Ein Grund ist das Mobiliar, total bequem, sauber. Ein anderer der Service. Kaum sassen wir, gingen die Heizstrahler an, kaum waren die an, wurde absolut unaufdringlich gefragt obs zu warm oder zu kalt sei, kaum war diese Frage geklärt gabs echt geniale Cocktailvariationen zum probieren, neben der ausführlichen Karte. Aber das beste war, "welche Musik wollt ihr hören, habt Ihr Wünsche ? " wurden wir gefragt . Und der DJ erfüllte alle. Und bis hierhin alles zum Nulltarif. Meistens entschieden wir uns für die hauseigene Kreation eines Cocktails, und ich als " verwöhnter leckerschmecker"
sag mal : "Klasse".
Was aber immer wieder auffiel und mich total faszinierte war die Beigabe zu jedem Getränk, ähnlich in Ouzerien.
In anderen Bars gibts immer "nur" Nüsse und Knabbereien. Hier gabs neben Nüssen und Knabberzeugs auch frische Dinge , gibts auch Käse, Keftedes, aber immer auch frisches Obst. Und dieser Apfel z. B. erlangte meine Aufmerksamkeit.
Wie schaffte der Wirt es, einen frischen Abfel derart in mundgerechte gleichgeformte Scheibchen anzurichten?
Er zeigte stolz "sein Patent". Spyro´s Abfelschälmaschine funktioniert ähnlich wie eine Dechsel/Drehbank.
Man spannt den Apfel ein in die handbetriebene Maschine
Dann dreht man die Kurbel, und das unter Federkraft stehende Messer schält den Apfel längs seiner Kontur
Die zentrische Spindel schneidet gleichzeitig das Kerngehäuse heraus, wenn man schon mal dreht. Fand ich echt "griechisch", warum Arbeit doppelt machen ?
Ein weiterer Vorteil, man erhält biologisch abbaubares Lametta für den Weihnachtsbaum
Dann den geschälten Apel ohne Kerngehäuse in einen überdimensionalen Eierschneider, manch einer kann den Apfel auch filigran mit einem Messer in gleiche Scheibendicke schneiden
Dazu noch ein Getränk, ich nahm meistens den Eistee Jimmy von Mr.Bean, ein Song von den Katsemichas Brüdern oder Papakonstantinou, oder oder oder, und super nette Menschen um einen herum, und das Leben ist Perfekt.
Es war "herrrrlich". Jeder Besuch in diesem Cafe. Es gibt sie noch diese Orte, Orte an denen man Willkommen ist, unabhängig der Herkunft, und auch das man aus Merkels Reich kommt, interessierte hier niemanden. Dennoch bekamen wir jeden Abend eine gesetzeskonforme Quittung, einen Bon, aber was immer wir auch tranken, aßen, konsumierten, ob zu sechst oder zu viert, ob total viel oder sehr viel, wir zahlten immer die selbe Summe. Eine Summe, die in keinem Verhältniss zum Wohlfühlfaktor und der Leistung stand. Eine Summe, die stets geringer war als der Katalog. Auf diesem Wege und an dieser Stelle noch mal Danke. Wann immer ich in der Nähe bin, wann immer ich kann, werde ich dieses Cafe wieder aufsuchen, und mich wohl fühlen.
LG Werner01©
Re: Meine Winterreise 2010/11 Teil 2
von Werner01 am 16.04.2011 22:03Sonntag, 02.01.2011
Es war spät oder früh in dieser Nacht. So früh oder spät dass wir einfach nur noch ins Bett wollen, bevor der Hahn kräht.
Aus den Augenwinkeln sah ich ihn die "Stimmbänder ölen", aber seinen Weckruf bekam ich nicht mit. Stattdessen werd ich jetzt "Stilecht griechisch" geweckt, irgendein Schäfer treibt seine Schafe zur oder von der Weide, die Hunde tun ihre Aufgabe, also lautes Pfeiffen des Schäfers, Hundegebell und permanentes "Klingen der Glöckchen" weckt mich. Schön irgendwie, trotz des Gefühls man möge sich noch und noch mal umdrehen und weiter schlafen. Meine Neugier überwiegt jedoch, ich steh auf, seh das fantastische Sonnenlicht und diesen Anblick, den ich auf die Fotomaschine banne. Leben in Reinkultur. Alltagsleben in Ellada. Egal ob Sonntag oder nicht.
Direkt vorm Fenster. Direkt vorm Haus. Die Bilder sind aber nicht verpixelt, nein, sie sind durch das Fliegengitter der auch im Winter geöffneten Fenster gemacht, so warm war es letzte Nacht und ist es an diesem Morgen, das wir die Fenster offen haben.
LG Werner01©