Meine Winterreise 2010/11

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Werner01

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Re: Meine Winterreise 2010/11

von Werner01 am 27.01.2011 17:55

Donnerstag 23.12.2010

Ich verabrede mich mit meiner liebsten auf dem Pool Deck. Ich möchte versuchen Fotos zu machen aber sie möchte noch in Ruhe ihre Bougatza und ihren Kaffee im Bett geniessen. Das Meer hier vor Korfu ist glatt wie ein Binnensee, die Sonne hat nun gegen zwölf schon so viel Kraft, das mir selbst hier draussen in windgeschützten Bereichen wirklich zu warm wird. Also lasse ich erst die Jacke weg, dann sogar das Sweaty. 19 Grad zeigt ein Thermometer. Und das im Schatten. Vielleicht nicht die Normalität im Dezember, ich meine letzte Nacht im TV in der Bar einen Bericht gesehen zu haben, dass dies der wärmste Winter sei seit langem hier in Griechenland.

Ein paar Eindrücke, keine guten Bilder, ich weiss, aber erstens habe ich nur eine kleine Pocket Cam und ich fotografiere halt nicht um tolle Bilder zu machen, sondern um Eindrücke festzuhalten. Hoffentlich bringen die Bilder trotzdem etwas rüber.

Korfu im "Binnensee"



Die hier scheinen sich mal wieder verfahren oder verspätet zu haben, denn laut Fahrplan sollte dieses Schiff jetzt irgendwo zwischen Igoumenitsa und Patras sein



Sonnenlicht



Zerklüftete Berge



Ein Fischer wirft die Netze aus

LG Werner01©

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Re: Meine Winterreise 2010/11

von Werner01 am 27.01.2011 19:11

Donnerstag 23.12.2010

Beim COB (Camping on Board) hat man es einfacher. Man wartet im Mobil auf dem Deck und blickt durch die Öffnungen auf Igoumenitsa und das Umland. Jedoch ist hier meist der Moment schon da wo Hektik und Unruhe ausbricht. Während die letzten ihre Fahrzeuge vom Bordstrom trennen starten die ersten schon die Motoren. Auch kein richtiges Geniessen, aber immerhin sieht man die Einfahrt in den Hafen und ist unmittelbar am Fahrzeug. Als Kabinenpassagier hat man dieses Glück nicht, man muss seine Klamotten packen, die Kabine leer räumen, den Schlüssel zur Rezeption zurück bringen. Nachdem wir das nun alles erledigt haben, setze ich mich noch ein paar Minuten in der Nähe des Aufzuges ans Fenster und gönne mir noch ein "viertelstündchen" Genuss. Sind eh kaum Passagiere an Bord, und das Auto steht eh ganz unten im Schiff an einer Stelle, die mich als einer der letzten das Schiff verlassen lässt. Also geniesse ich jetzt in Ruhe den finalen Moment des "Ankommens". Ich habe mich schon so oft geäussert dazu, wie geht das Fliegen doch schnell, zweieinhalbstunden und "wusch" ist man da. Hier auf dem Schiff ist es total anders. Beim Betreten des Schiffs in Italien beginnt dieser Prozess der Vorfreude, man fühlt den Moment der "Ankunft" stündlich näher kommen, langsam, gemächlich. Und da ich jetzt im Winter absolut keinen Stress habe setze ich mich hin, um in aller Stille zu geniessen.



Gedanken und Gefühlsduseleien zum Thema "Ankommen"

Die folgenden Zeilen sind nicht von mir, ich weiss auch nicht wo die wahre Ursprungsquelle dieser wunderschönen Worte liegt, deshalb kann ich das Gedicht auch keinem Autor zuordnen als Zitat. Ich las sie jedenfalls sehr oft irgendwo im Internet, und sie blieben mir im Gedächtniss.

Getragen von deinen Wellen
kommen meine Sehnsüchte bei dir an Land,
werden empfangen von deiner liebkosenden Landschaft,
um dann endlich nach langer Reise
in Erfüllung zu gehen.

Mein Blut ist aus deinem Meer
mein Geist lebt in deiner Geschichte
mein Körper tanzt nach deinem Rhythmus,
meine Seele aber ist zerklüftet wie deine Berge


Wunderschöne Lyrik.

So wie dieses geniale Lied welches ich mir zum Abschluss meiner "Ankunft" via MP3 noch gönne

http://www.youtube.com/watch?v=oFZsRZ8PU24


So, Schluss mit Gefühlsduselei. Ich freu mich endlich hier zu sein. Wir fahren runter zum Auto, der Anblick meines rollenden Einzelhandelslebensmittelladen erfreut wohl auch andere Mitreisende. Ich würde zu gerne Gedanken lesen können. Die fragen sich bestimmt auch alle was wir vorhaben, aber ich weiss es ja selber nicht genau. Das Chaos im Auto stört mich jetzt auch nicht weiter, knapp 30 Kilometer noch, dann haben wir unser Appartement erreicht. Das einzige was mich noch nervt ist, das ich echt nicht weiss ob ich dieses Dingen welches mich seit Tagen beim Fahren nervt hier entsorge oder noch mal eine halbe Stunde auf meinen Knien chauffiere. Der Blick den meine liebste mir bei diesen Gedanken zuwirft spricht klare Worte. Ich werde mich noch etwas weiter ärgern müssen.

LG Werner01©

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Re: Meine Winterreise 2010/11

von Werner01 am 30.01.2011 16:18

Donnerstag 23.12.2010

Lange brauchen wir im Bauch des Schiffes nicht warten. Drei oder vier Lkw verlassen das Schiff, und ca. !0 Pkw.
Ich fahr vom Schiff durchs Hafengelände Richtung Ausgang. Im Hafen selbst herrscht gähnende Leere. Lediglich ein weiteres Schiff liegt in der äussersten Ecke des Hafens am Pier. Unser "Begrüssungskomitee" ist auch nicht da. In den letzten Wochen und Tagen hatten wir im Chat viel rumgealbert. Da wir uns mit einigen Leuten treffen wollte einer extra für uns einen kleinen Weihnachtsmarkt aufbauen, mit Glühwein, Bratwurst und Posaunenchor. All die Dinge vor denen ich in Deutschland geflohen bin. Gut so, der Weihnachtsschmuck auf der Fähre und das Dingen beim Autofahren auf meinem Schoss reichen auch vollends an Weihnachtsstimmungsmachern. Mein Radio tut sich in dieser Ecke immer schwer einen halbwegs vernünftig stabilen Sender zu finden, der dazu noch Musik spielt die mir einigermassen gefällt. Gut dass ich immer eine Menge CD´s dabei habe. Also leg ich mir mal wieder Alkaios auf, ewig nicht gehört, zu lange wie ich bei den ersten Klängen dieser CD feststelle.

http://www.youtube.com/watch?v=j3oPVv589VA

Es war ein weiter langer Weg bis hierhin, dennoch entschliessen wir uns die kurvenreichere längere Strecke am Meer entlang zu nehmen, statt den kürzeren und schnelleren Weg durchs Landesinnere. Zu Verlockend ist die Szenerie die sich uns bietet. Die Sonne taucht die Landschaft in orangegelbes,warmes Licht,das Spiegelglatte Meer sieht in der Ferne aus wie flüssiges Gold, und die Küstennahe Bereiche schimmern in den tollsten Türkistönen. Und dazu diese Einsamkeit die alles andere als melancholisch stimmt, es ist viel mehr so als würde die Landschaft sagen wollen, sieh mich an, geniesse mich, heute zeige ich mich in all meiner Schönheit nur dir.

Die Ortschaften durch die wir dann fahren zeigen auch mal wieder zwangsläufig ein anderes Bild als die Erinnerngen die ich noch in mir habe. Zwar haben Tankstellen, Geschäfte und Restaurants geöffnet, aber auch in den Orten scheint weit und breit kein Mensch zu sein. Auffallend ist dass hier jeder Orangen und Zitronen im Garten hat, überall leuchten die Früchte im satten gelb und orange. Bisher kannte ich sie nur in Grün. In Syvota sehe ich dann zum ersten mal doch wieder Menschen, zwei kommen aus einer Bäckerei, dicker angezogen als ich es noch vor wenigen Tagen war. Dabei fahre ich sogar mit geöffnetem Fenster, nur im Sweaty. 18 Grad zeigt mein Aussenthermometer, und auch das Zirpen glaube ich eben gehört zu haben. So fahren wir also sehr langsam durch die Landschaft und geniessen die Anblicke.

LG Werner01©

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Werner01

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Re: Meine Winterreise 2010/11

von Werner01 am 30.01.2011 18:30

Donnerstag 23.12.2010

Der erste Eindruck entscheidet sehr vieles, sagt man oft. Ich weiss heute nicht mehr so recht wie mein erster Eindruck der Menschen war, die ich heute nach ein paar Monaten wiedersehe, und erstaunlich finde ich wie sehr wir uns freuen wieder hier zu sein, und wieviel herzliche Freude und Wärme uns entgegenschlägt. Es ist fast so als würde man sich ewig kennen. Das Internet, Fluch oder Segen. Wieviele Leute lernte ich bereits kennen, manche näher, manche persönlich.
Über wieviele Bekanntschaften freue ich mich, bereichern mein Leben heute. Eine ganze Menge. Die meisten jedenfalls. Es gab aber auch extreme Ausnahmen, und manch eine(n) hätt ich lieber nie kennegelernt. Fast so wie im richtigen Leben. Andererseits ist das hinzuziehen solcher Vergleiche vielleicht auch falsch. Virtuelle Realität und Realität sollte man ja bekanntlich trennen. Andererseits vermischt sich dieses in den Momenten, in denen man sich persönlich näher kommt,
und dann wird das was man in der virtuellen Realität "erlebt" hat zur Realität, und man stellt fest ob man sich wirklich mag, ob man sich wirklich eine gute Nacht wünschte, ob Worte wie "ich freue mich wahnsinnig auf ein Wiedersehen" Floskeln waren. Hier bei diesen Menschen war es ganz echt ECHT. Mein Gefühl trügt mich selten. Also braucht es vielleicht nur die Erkenntniss, dass das I-Net doch mehr Segen als Fluch ist. Man lernt viel neues kennen, oftmals in einem rasanten Tempo. Wenn man all die Worte in Briefe geschrieben hätte die man oftmals am Abend in Chat Rooms tauscht, wie lange hätte es dann via Post gedauert, all diese Infos zu tauschen. Etliche Jahre denke ich.Und so ist das Internet dann doch ein Stück Realität. Wir lernen aber heute auch eine ganz tolle Person kennen die wir noch nicht kannten, die Frau eines Menschen den ich sehr schätze und ebenfalls in den tiefen des Internets kennen lernte. Sie sei an dieser Stelle herzlichst gegrüsst.

So sitzen wir also nun draussen auf einer Terasse. Zwei Generationen "Hausherren" nebst Hund und Katze, Gäste und Gäste, und probieren die eingelegten Oliven des Vorjahres und die "frisch" eingelegten, diskutieren über den Unterschied beider Dinge, ebenso wie wir versuchen den Unterschied verschiedener Tsipouros zu erkennen, und irgendwie dauert es nicht lange und ich sitze einfach nur dort und mir wird mal wieder klar wie schön und einfach das Leben sein kann. Der Himmel leuchtet beim Sonnenuntergang in den tollsten orange und rot Tönen, als wolle er versuchen eins zu werden mit dem leuchtenden Orange der unzähligen Orangen(die sich am nächsten tag als Mandarinen outeten), um mich herum nur nette Menschen, das Thermometer zeigt jetzt gegen 17.30 Uhr immer noch 18 Grad, selbst die Stossdämpfer meines Autos "ächtzen" vor Glück, jetzt, wo meine liebste das Auto von den Lasten Unmengen Mitbringsel befreit. Wir diskutieren noch trotz einsetzen der Dunkelheit den Unterschied zwischen Sossenbinder und Mehlschwitze, den Unmengen Schnee in den letzten Wochen in Deutschland, Kindheitserinnerungen an die Winter in Deutschland und lauschen den Erzählungen der oftmals sehr kalten und strengen Winter im Gebirge von Nordwestgriechenland.Ich könnte ewig hier sitzen bleiben, jedoch hat der Hausherr es sich nicht nehmen lassen extra für seine Gäste die Köstlichkeiten des Meees aufzubieten die er wohl in der Nacht zuvor fing. Also gehen wir hinein und verzehren ein Mal, welches mir unweigerlich genauso tief in Erinnerung bleiben wird wie diese ganze Situation, im tiefsten Winter an einem wunderschönen Ort zu sein und das Leben in all seiner Schönheit einfach nur zu geniessen und tiefes Glück zu empfinden. Seltenst schmeckten mir Tomaten so gut, so tomatig, seltenst genoss ich die Kombination mit exzellentem Olivenöl so sehr, noch nie ass ich Oktapodia der so zart und gar war dass er fast ohne zu kauen im Mund zerging.

Und wer jetzt beim Lesen denkt, boaah wie kann man nur so masslos übertreiben, was sülzt dieser Typ hier rum, dem sei gesagt, für mich war es genauso wie ich es jetzt schreibe. Dieser Tag und dieser Abend waren einfach Perfekt. An dieser Stelle auch noch mal ein grosses, sehr grosses Dankeschön an die Gastgeber und die anderen Gäste. Seltenst war ich so glücklich und zufrieden wie an diesem Abend. Es war wie gesagt alles Perfekt. Vielleicht lag es daran, das einfach alles echt war, keine künstlichen Aromen an den Tomaten, keine besonderen Gewürze am Oktopus, echtes Olivenöl,
und absolut keinerlei Anstrengung irgendwie etwas besonderes sein zu wollen, weder als Speise, noch als Deko, noch als Mensch. Leben und Genuss in Reinkultur.



Nach diesem köstlichen Mal zogen wir dann um vor ein Dingen Namens Kamin. Ich kenne so etwas leider nicht. Ich weiss zwar das es so etwas gibt, ich sah es in etlichen Filmen und kenne es auch von Leuten, die so etwas in ihrer Villa haben aber seltenst benutzen, weil es ihnen wohl zu viel Arbeit macht. Zwar ist es keineswegs kalt aber dennoch geniesse ich den Anblick der lodernden Flammen und dieser absoluten Behaglichkeit, die nicht nur vom Kamin kommt. Es ist auch jetzt wieder viel mehr so dass das Gesamtbild passt. Jeder hat es sich in der Runde dort vorm Kamin bequem gemacht, und jeder der anwesenden vermittelt das Gefühl tiefer Zufriedenheit und Entspanntheit. Lange habe ich nicht mehr so ausgiebig diskutiert, selbst Politik und Kirche waren Thema, und selbst der Hund der Gastgeber liegt mitten zwischen uns in seinem Korb und fühlt sich keineswegs gestört, er scheint sich zu freuen das wir da sind. Ebenso wie der Teppich auf dem ich es mir mit einem Sitzkissen bequem gemacht habe. Es ist ein sehr durstiger Teppich, denn zum fünften mal in dieser Nacht stehe ich nun auf von meinem Premiumseat vorm Kamin, um mir ein neues Glas Wein zu holen, aber immer wenn ich daran trinken möchte ist das Glas leer, irgendwie war der Teppich immer schneller als ich. Oder die Füsse meines Nachbarn zur linken. Und wie heisst es so schön, wenns am schönsten ist sollte man gehen, und irgendwie freue ich mich jetzt(3.50 Uhr nachts) auch auf mein Bett. Natürlich nehme ich noch wahr, das das Dingen welches mich so ärgerte im Auto einen Platz auf dem Kaminsims bekommt.

LG Werner01©

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TanjaV

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Re: Meine Winterreise 2010/11

von TanjaV am 30.01.2011 19:57

Werner mou,
ich weiss gar nicht was ich schreiben soll.
Ich hatte Tränen in den Augen, einerseits vor Lachen, andererseits vor lauter Rührung.
Du hast das wundervoll geschrieben.
Wie oft haben mir schon Freunde gesagt "sei vorsichtig, nicht jeder den du im Net kennenlernst ist auch so wie er sich gibt". Aber bei euch beiden passte einfach alles und ich möchte diese Freundschaft nie mehr missen.
Ich weiss gar nicht wie lange wir uns nun schon übers Net kennen, aber bereits nach dem Sommer stand für mich fest "bei den Beiden haste dich nicht getäuscht. "
Auch über den Besuch aus der anderen Ecke von GR haben wir uns sehr gefreut und ich denke die Gruppe war einfach perfekt.

Der Teppich ist übrigens mittlerweile nicht mehr so durstig, er dachte sich bestimmt auch nur zu Weihnachten kann er mal einen übern Durst trinken.

Für uns war es klasse, so viele Leute in der kleinen Hütte zu bewirten und dass wie du schreibst eben alles sehr authentisch (bestimmt falsch geschrieben) war. Keiner musste sich für irgendwen verstellen, jeder war einfach er selbst. Und genau das, das "einfache" Essen, die "einfachen" Leute hier in GR machen es für mich immer noch aus. Nach nun knapp einem Jahr hier denke ich, dass wir alles genau richtig gemacht haben, Geld kann eben nicht alles bezahlten.

Ich bin gespannt auf deine weiteren Berichte und ihr wisst hoffentlich, dass unsere Tür, immer und jederzeit für euch offen ist.

LG Tanja

¸.•*¨`* •.♥ LG Tanja ♥ .•*´¨`*•.¸


Das schöne Perdika

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Margarita

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Re: Meine Winterreise 2010/11

von Margarita am 31.01.2011 10:06

Hallo Werner,

danke für deinen sehr persönlichen Reisebericht und viel Glück..........

LG
Margarita : king

Ich hab die Haare schön, ich hab die Haare schön

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Werner01

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Re: Meine Winterreise 2010/11

von Werner01 am 31.01.2011 23:15

Freitag 24.12.2010

Mit meinem Boot gleite ich über die spiegelglatte See. Aus den Lautsprechern erklingt Ding Dong.....Ding Dong....
Welches Lied ist das? Ding Dong,Dingdingdingdingdingdingdingdingding...
Erschrocken fahre ich aus dem Schlaf und realisiere das die Klingel in meinem Appartement fast von der Wand fällt.
Wer ist das? Wo bin ich? Wie spät ist es? Gehörte das Ding Dong zum Traum oder war es echt? Ein Blick auf mein Handy verrät mir das es gerade mal 9 ist, ich realisiere langsam wo ich bin, erinnere mich dass ich in der Nacht noch die Einzelbetten zu einem Doppelbettähnlichen Gebilde zusammenschob, das meine liebste hier neben mir liegt, lag wie ich jetzt beim umdrehen feststelle. Zudem riecht es nach frischem Kaffee. Also ging sie wohl raus und vergass den Schlüssel.
Ich bin froh dass der Teppich mehr Wein trank als ich, denn ich fühle mich recht fit und habe Lust auf einen Kaffee. Ich überlege nur wie der Kaffee zu mir gelangt ohne dass ich auftstehen muss, und schon macht es wieder Ding Dong,Ding Dong,Ding Donnnng....
Ich spring in meine Hose, schmeiss mir ein Shirt über und geh zur Tür, öffne und bin doch recht erstaunt nicht meine liebste zu sehen die mir jetzt verlegen erklärt sie hätte den Schlüssel vergessen, nein,es ist der Gastgeber persönlich der mit einem fast schon "unverschämten Grinsen"vor mir steht und mich allen Ernstes fragt, ob ich noch schlafe.
Nein, ich war gerade im Pool schwimmen, entgegne ich, mach ich immer nach einer ausgiebigen Mountainbike Tour im Morgengrauen. Oki, dann bring den Kaffe mit wenn du jetzt nach vorne zu uns auf die Terasse kommst, wir warten auf dich und wollen angeln, bevor die Fische Mittagsschlaf machen, und wendet sich zum gehen. Warte, ruf ich ihm hinterher, nimm die Glocke mit die hier vom Dauerläuten fast von der Wand gefallen wär, aber er entgegnet nur, Beeil dich, du bist ja hier nicht in Urlaub.
Also schnell ins Bad, halbwegs regeln, die Kanne Kaffee, eine Tasse, Schlüssel, Handy, Tabak einstecken und dann mal nach vorne zu Fisherman und Co. Aus dem Fenster seh ich jedoch noch etwas faszinierendes, mein "persönlicher Weihnachtsbaum" im Vorgarten. Tja, ich muss wohl lieb und brav gewesen sein einen solch tollen Baum sehen zu können.


LG Werner01©

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Ratschkatl
Gelöschter Benutzer

Re: Meine Winterreise 2010/11

von Ratschkatl am 01.02.2011 08:53

Heyyyy .... so einen Weihnachtsbaum will ich dieses Jahr auch, woher haben die nur die orangen Kugeln? *grübel....

Werner, hoffentlich hast Du nicht die Fische erschreckt ;-)

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